Kiwanis unterstützt internationale KINDER-HILFSPROJEKTE DER GERMAN DOCTORS

Der Kiwanis-Club Heilbronn Neckartal spendet bei Vortrag von Ärztin Ayesha Sattar 1.200 Euro
01.02.2023

Der amtierende Kiwanis-Präsident Markus Löffler übergibt der Kinder- und Jugendmedizinerin Ayesha Sattar einen Scheck über 1.000 Euro zur Unterstützung der German Doctors bei ihrer Arbeit für Kinder.

(ssc) Von ihrem Einsatz für Kinder, die sich keine medizinische Behandlung leisten können, darüber berichtete die Heilbronner Kinder- und Jugendmedizinerin Ayesha Sattar beim jüngsten Clubabend des Kiwanis-Club Heilbronn Neckartal in der WeinVilla. In den Jahren 2021 und 2022 war sie für jeweils 6 Wochen in den Slums von Kenias Hauptstadt Nairobi ehrenamtlich im Hilfseinsatz für die German Doctors.

Neben persönlichen Spenden der Mitglieder in Höhe von 200 Euro überreichte der amtierende Präsident Markus Löffler der engagierten Ärztin einen Scheck über 1.000 Euro. 

Als „Ärzte für die Dritte Welt“ gegründet, leisten die German Doctors heute als gemeinnützig eingetragener Verein in Notstands- und Armutsgebieten wertvolle ärztliche Hilfe. Spesen und Aufwandsentschädigungen für die Ärzte gibt es nicht. Ehrenamtlich und komplett aus Spenden finanziert, sind derzeit rund 340 German Doctors weltweit im Einsatz. Die Heilbronner Kinder- und Jugendmedizinerin Ayesha Sattar, die normalerweise im Sontheimer Staufenbergzentrum praktiziert, trifft man auch als Notärztin im Rettungsdienst oder im Einsatz beim Heilbronner Trollinger Marathon. Sie ist eine von ihnen und hat sich nach dem Motto „Immer wieder oder nie wieder“ für den Einsatz bei den German Doctors entschieden. „Man bekommt gerade in der Kindermedizin so viel wieder zurück, wenn man sieht, dass Kinder überleben oder auch nur, dass es ihnen bessergeht und man helfen konnte“, sagt Ayesha Sattar, die viel Spaß bei ihrer Arbeit hat und von der Erfahrung auch bei ihrer Tätigkeit in Deutschland profitiert.

Bereits zweimal war sie für diese Hilfsorganisation im Mathare Valley, dem zweigrößten Slum Nairobis, der Hauptstadt Kenias, im unbezahlten Einsatz. „Hier wohnen schätzungsweise 500.000 Menschen unter extremsten Bedingungen“, so Sattar über das riesige Elend, das sie vor Ort gesehen hat. Die Auswirkungen des Klimawandels mit Überschwemmungen, häufigen Dürreperioden und Ernteausfällen würden die Existenzgrundlage der Menschen gefährden, welche üblicherweise vor allem von der Landwirtschaft leben. Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine verstärkten diese für uns Europäer fast unvorstellbare Situation. Auf ihren ergreifenden Fotos zeigt Ayesha Sattar Menschen, die sich in den notdürftig errichteten Wellblechhütten auf engstem Raum drängen. Es gibt keine befestigten Straßen, keine Stromleitungen und kein Abwassersystem. Viele Bewohnerinnen und Bewohner würden unter Magen-Darm-Erkrankungen, HIV oder Tuberkulose leiden, informiert die Ärztin und auch chronische Erkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes würden immer weiter zunehmen. Malaria habe gerade während Corona wieder stark zugenommen, weil keine Mückensprays zur Verfügung standen. „Viele Kinder kommen mit Knochenbrüchen in unsere Ambulanz-Sprechstunde, die sie sich beim Spielen in den matschigen, unbefestigten Gassen zugezogen haben“, berichtet Ayesha Sattar. In den Krankenhäusern der Stadt würden sie nicht behandelt, weil sie kein Geld haben. Wenn ein gebrochener Arm bleibt und nicht medizinisch versorgt wird, blieben meist für das ganze Leben Einschränkungen und würden die Chancen auf einen späteren Job nahezu ausschließen.

„Erstaunlich ist es immer wieder, wie fröhlich diese Kinder sind und mit wie wenig sie sich zufriedengeben“, sagt Sattar mit Blick auf das Umfeld, in dem die meisten unserer Kinder in Deutschland aufwachsen. Oft würden sich die Kinder stundenlang mit einem Ball, einem Kreisel, Stöckchen oder mit Gummihüpfen beschäftigen. Viele dieser Kinder im Mathare Valley sind mangel- oder fehlernährt. „Dies ist fatal, da fehlernährte Kinder besonders anfällig für lebensbedrohliche Infektionskrankheiten sind. Oft nehmen die Eltern die Unterernährung ihrer Kinder gar nicht wahr. Sie kommen in unsere Slumambulanz, weil das Kind hustet, Ohrenschmerzen oder Fieber hat“, berichtet die Kinderärztin. Die Mitarbeiter hätten inzwischen jedoch einen geschulten Blick und überweisen die Kinder dann ins benachbarte Ernährungszentrum. Was als Suppenküche für unterernährte Kinder begann, ist heute ein effektives, umfassendes Programm, in dem ständig rund 400 Kinder mit hochkalorischer Nahrung wie Reis und Erdnusspaste aufgepäppelt werden. Um unterernährte Kinder zu identifizieren, würden regelmäßig Screenings im Slum durchgeführt. Und auch andere Risikogruppen wie HIV-infizierte Schwangere oder an Tuberkulose erkrankte Erwachsene würden hier versorgt.

Der amtierende Kiwanis-Präsident Markus Löffler überreichte Dr. Ayesha Sattar einen Spendenscheck über 1.000 Euro. Und es landen auch einige Scheine der Zuhörer zusätzlich in der Spendenbox der German Doctors, um die Arbeit vor Ort zu unterstützen. Schon mit 18 Euro kann ein Kind einen Monat lang mit warmen Mahlzeiten versorgt werden. Die Vorbereitungen und Informationen für einen German-Doctor-Einsatz kosten rund 90 Euro. 25 Euro rund kosten Gesundheitsschulungen für Mütter und Väter und ein Corona-Nothilfepaket schlägt mit rund 15 Euro zu Buche. Schon für 9 Euro können Wunden versorgt und Brüche geschient werden. Mit 9 Euro gibt es den kompletten Impfschutz für ein Kind. Eine HIV/Aids-Behandlung kostet 15,50 Euro und mit 10 Euro lässt sich Unterernährung durch Aufbaunahrung wirksam bekämpfen. Deshalb ist es auch nicht nur ein „Tropfen auf den heißen Stein“, wie Ayesha Sattar dankbar sagt, als sie die Spenden entgegennimmt, sondern es sind viele Tropfen, die zusammen ein Meer ergeben. Dabei erinnert Ayesha Sattar an die Ordensschwester, Missionarin und Nobelpreisträgerin Mutter Theresa, die sie vor nahezu 30 Jahren in den Slums von Kalkutta persönlich getroffen habe. Sie habe sie zu ihrer ehrenamtlichen Hilfsarbeit motiviert. Auch Mutter Theresa sagte einmal: „Wir fühlen, dass alles, was wir tun, nur ein Tropfen ist im Ozean. Aber wäre dieser Tropfen nicht, so würde er den Ozeanen fehlen.“

Wer über Kiwanis Heilbronn Neckartal die Projekte von German Doctors unterstützen möchte, kann dies mit einer Überweisung auf das Spendenkonto bei der Kreissparkasse Heilbronn tun.

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Kiwanis-Förderverein Heilbronn Neckartal e. V.

DE96 6205 0000 0000 5974 72

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